Dienstag, 19. April 2016

Den Rhein überschritten





Ihr lieben Daheimgebliebenen!

Zunächst möchte ich mich für die vielen Kommentare Eurerseits bedanken. Bitte habe Verständnis dafür, dass ich nicht auf jede zurzeit reagieren kann. :-)

Hier noch 2 Nachträge.
Mein Cousin Hansi mit seiner Frau Maris, bei denen ich in Groß Ippener übernachten durfte

und mein Bundesbruder Michael, Pfarrer in Diepholz,
der ebenfalls sein Gästezimmer für mich vorbereitet hatte. Ich dabke Euch nochmals.






Heute, es war der 16.4., habe ich eine historische Grenze überschritten.  Die Issel, ein kleiner Fluß, der zwischen Bocholt und Wesel verläuft, war die Grenze zwischen Sachsen und Franken.

Nun der Rückblick:
Nach einer guten Nacht bei Wanda und Helmut ging es von Havixbeck  in  den nächsten Höhenzug, die Baumberge; am Longinusturm vorbei.
Diese Turm war in meiner Kindheit Ausflugsziel von Schule und Kinderchor.

Über gut ausgeschilderte Wanderwege erreichte ich das schön gelegen Benediktiner Kloster Gerleve.  Hier holte ich mir noch eine Pilgerstempfel für meinen Ausweis.
 
Danach führte der Weg über den Coesfelder  Berg direkt nach Coesfeld  und mich zur Jakobikirche mit einer Statur des hl. Jakobus.




An der Berkel entlassen fand ich meine nächste Unterkunft. Anschließend traf ich mich mit meiner "alten" Mitschülerin der Handelsschule in Coesfeld, mit Maria. Beim Abendessen haben wir alte Erinnerungen ausgetauscht.

Am anderen Morgen ging es an der Berkel weiter. Die Natur war lage im Aufbruch.


Eine Wassermühle stand noch am Wegesrand. Auch Hermann Löns begegnete mir.

Abends finde ich ein Quartier bei einem netten Ehepaar in Borken-Gemen. Da angemeldet, wurde ich herzlich empfangen. Klaus wollte mir unbedingt die Marienkireche zeigen, Ein Kloster aus der Zeit nach der Reformation aber vor dem 30-jährigen Krieg. Wirklich ein "Schätzchen".  


Dort konnte ich auch noch einen Gottesdienst mitfeiern. Bei einem Glas Rotwein haben wir mit seiner Frau Sylvia noch tolle Gespräche geführt. Danke Euch.

Am anderen Morgen führte mich der X4 an der Bocholter Aa entlang. Zwischendurch geb es immer wieder kräftige Regenschauer. In Bocholt angekommen lud mich mein Pilgerfreund Gerhard
in den Bio-Markt ein, um bei einer Tasse Kaffee veganer Kuchen zu genießen. Gerhard ist der Pilgerfreund, der die Route Hamburg - Santiago in mir wachsen ließ. Er ist Pastor in Bocholt. Abends nahm er mich mit zu einem Benediktinerkloster in den Niederlanden zu einer Vesper. Nach einer Flasche Bier gingen wir schlafen. Gerhatd Du bist für mich Motor und Motivation. Deine Kerze ist mir gewiss. Danke.

Nach dem ich die nordtteusche Tiefebene verlassen habe, einige kleinere Höhenzüge (Dammer Berge, Wiehengebierge, Tecklenburger Land und die Baumberge) hinter mir gebracht habe, befinde ich mich in der Rheinischen Tiefebene. Ich habe aufgehört, die Landkreise zu notieren, durch die ich bereits gezogen bin.

Über kleine Sträßchen und Wald- und landwirtschaftlich genutzte Wege gelangte ich nach Wesel. Um einem kräftigen Hagelschauer zu entgehen mußte ich mich in ein nahegelegenes Haus flüchten. Ich wurde herzlich aufgenommen und man bot mir eine Tasse Kaffee an. Waltraut war so begeistert von meinem Vorhaben, dass Sie mehr darüber hören wollte. Ich gab Ihr meine Internet-Adresse und Sie mir Ihre E-Mail-Adresse. Nun wird Sie regelmäßig von mir über meinem Weg informiert.

Jetzt bin ich an der bereits dargestellten Grenze zwischen Sachsen und Franken. Früh erreichte ich meine nächste Unterkunft in einem Weseler Stadtteil. Nach Duschen und ein wenig Ruhen kamen die Lebensgeister wieder.

Sonntagmorgen ging es früh in Richtung Rheinberg. Eine Besichtigung des Weseler Doms (Willibrodi-Dom) war nocht nicht möglich. So zog ich an der Zitadelle, eine Hinterlassenschaft der Römer, vorbei. Nach Überquerung der Lippe, die wenige Meter später in den Rhein fließt, kam ich zur großen Rheinbrücke. Es ist schon etwas gewaltiges über so eine Brücke zu gehen. Gefahren sind wir sicher alle schon einmal über eine so große Brücke. Auf der Brücke erkannte mich eine Engländerin an meiner Jakobsmuschel auf dem Rucksack als Pilger und hielt an. Sie war mit Ihrem Mann mit dem Rad auf dem Weg nach Hoek van Holland. Sie selber sind aktive Pilger. So machten wir schnell ein Foto.
Der Pilgerweg führte nun immer auf dem Deich entlang bis ich Rheinbberg erreichte. Im Gästezimmer der Gemeinde St. Petri konnte ich in dieser Nacht schlafen. Gutes Bett und warm. Kurz vor dem Ort bot mir eine Joggerin, die auch aktiv den Pilgerweg geht, bei ihr zu Hause eine Übernachtungsmöglichkeit an, falls es in der Kirchengemeinde nicht klappen sollte. Sie nannte mir 2 mal ihre Adresse. Habe ich notiert :-). Ihr merkt, es gibt viele liebenswürdige Menschen, die für Gutes offen sind, wenn man mit ihnen ins Gespräch kommt.

Am Sonntagabend sind meistens meine Vorräte aufgebraucht, so dass Einkaufen angesagt ist. So auch diesmal. Jetzt sieht man die Vielfalt unserer Brotkultur. Auch hier im Rheinland gibt es schöne Brotsorten. Mit zuviel zog ich also weiter. Abseits der Hauptstraßen ging es über Budberg und Orsoy
Eine Wasserstelle für Pferde
Richtung Moers. Die Wege führen an herrlichen ehemaligen Baggerseen vorbei. Ein Ehepaar, dass dort spazieren ging begrüßte ich mit den Worten: "Sie haben hier ja einen herrlichen See, fast so schön wie unsere Außenalster". Wir lachten und sie wußten, wo ich herkam. Es ergab sich eine nette Unterhaltung. Der Weg durch Moers führte nur über Beton, so dass ich mich mit dem Bus zum südlichen Teil von Moers fahren ließ. In Moers-Schwafheim konnte mich daher die Diakonin der Gemeinde früher als erwartet begrüßen. Nach einem herzlichen Gespräch im Pfarrbüro erhielt ich einen Schlüssel für das Turmzimmer,
 
in dem auch das Büro der Diakonin war. Es wurde mir versichert, dass die Glocken diese Nacht nicht schlagen würden. Es blieb dabei. Auch hier habe ich wieder gemerkt, wie leicht es ist, mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Danke nach Schwafheim.


Gut geruht ging es jetzt in die Gebiete des Altrheins hinein. Hier in der Rheinischen Tiefebene  wurde eine System entwickelt, damit das Hochwasser des Rheins schnell abgeleitet werden kann. An verschiedenen Seen entlag, die aus dem genannten Grund entstanden sind, gelangete ich zu meinem Bruder nach Krefeld, der mich herzlich empfing. Hier werde ich Speisen und die Nacht verbringen.

Morgen geht es wieder an den aktiven Rhein nach Düsseldorf, Neuss, dann weiter zum Kloster Knechtstetten und am Samstag Abend werde ich bei meiner Nichte in Köln sein. Weiter über Bonn, Bad Godesberg, Sinzig, Andernach, Koblenz. Wo ich die Möglichkeit, wieder zu berichten, weiß ich noch nicht. Aber irgendwann wird mir die Technik schon zur Hilfe kommen.

Das soll es für heute gewesen sein. Bleibt bei mir Ihr Lieben und gedenkt meiner. Noch sind Füße und Rücken in Ordnung.

Liebe Grüße
Euer
Herbert


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