Mittwoch, 29. Juni 2016

Beginn der Podiensis

Ihr lieben Daheimgebliebenen,


zum Gottesdienst um 7 Uhr in der Kathedrale waren wir ein Kreis von 50 - 60 Pilger, die sich auf den Weg machen wollten. Mit dem Pilgersegen an der Jakobusfigur machten wir uns auf den Weg.
Mit der Gemütlichkeit hatte es nun ein Ende.

Schon nach wenigen Kilometern, nachdem ich Le Puy verlassen hatte, musste ich von 657 Höhenmeter auf 1206 Höhenmeter in den Velay hinauf. Velay ist die Landschaftsbezeichnung für das hiesige Vulkanplateau. Es liegt an SW-Rand des Zetralmassivs.
Der Weg führte mich über Montbonnet nach Saint-Privat-d'Allier. Dabei mußte über Felsen, Baumwurzeln und Geröll auf unter 900
Meter hinunter. In einem Doppelzimmer übernachtete ich mit einem Neueinsteiger aus Stuttgart. Trotz Europameisterschaft war der Ort wie ausgestorben, aber sehr idyllisch.

Am nächsten Morgen ging es, wie sollte es anders sein, erst einmal wieder bergauf um anschließend auf einem waghalsigen schmalen Weg in die Tiefe auf unter 600 Meter nach Monistrol zu gehen. Mein weiter Weg führte mich innerhalb weniger km zu einer Grotte, die zur Kapelle Madeleine ausgebaut wurde. Innerhalb von 5 km war ich wieder auf 1050 Meter Höhe. Nun ging es bis Le  Falzet nur noch geringfügig auf 1134, wo ich meine bisher höchste Übernachtungsmöglichkeit hatte. Ich teilte das Zimmer wieder mit Manfred.
Am anderen Morgen war ich um 7.45 schon auf dem Weg, denn es sollte heute heiß werden. Ausserdem mussteich, bevor ich zu meinem nächsten Etappenziel kann und was auf etwa 950 Meter lag, noch auf mehr als 1300 Meter hinauf. Von schönen Blumenweiden wurde ich überrascht. Lang streckte sich der Weg bis zur Herberge.
Hier erwartete man mich bereits. Es gäbe auch veganer Essen. Da war ich natürlich begeistert. Da sich 2 Pilgerinnen verspäteten, gab es erst gegen 20 Uhr das gut schmeckende Essen. Mit guten Eindrücken ging ich schlafen.

Am nächsten Morgen ging es, wie stets, nachdem Ortsende erstmal steil in den Berg. Da ich heute einen langen Weg vor mir habe, benutze ich, wo es geht, die parallel zu Pilgerweg laufende D-Strasse. Um 11.30 Uhr habe ich bereits die halbe Tagesstrecke geschafft. Von Aumont-Aubrac beginnt der 2. Teil. Noch ist alles sehr harmlos. Es geht steil in den Berg. Doch dann muss ich über einen schmalen Trampelpfad, der für das Wägelchen viel zu schmal ist und zusätzlich mit Felsbrocken übersät ist bei drückend heißer Luft und Sonne 200 Höhenmeter hinauf.
Um 17.30 Uhr erreiche ich die Herberge, kläre das Essen, trinke auf die Schnelle ein kaltes Bier, dusche mich und wasche ein paar Kleidungsstücke.
Um 19 Uhr das Abendessen, was zur großen Enttäuschung wird. Mehr möchte ich hier nicht schreiben.

Heute bin ich bereits in Aubrac. Der Weg führte auch heute über schmale, steinige Pfade auf fast 1400 Meter Höhe. Es war nicht sehr heiß, so dass sich die Belastung in Grenzen hielt.
Nach der Enttäuschung mit dem Essen am gestrigen Tag, habe ich heute alles Nötige 11 km mit auf den Berg gezogen und gerade gut und zufrieden gegessen.

Morgen wird es erst mal wieder bergab gehen, bis ich abends bei nur noch 400
Meter sein werde. Über die neuen Eindrücke werdeich wieder berichten.

Vorläufig grüßt Euch Euer
Herbert

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen