Montag, 22. August 2016

In 3 Tage durch die Picos de Europa

Ihr lieben Daheimgebliebenen,

es war phantastisch und doch sehr herausfordernd. Es war nicht immer einfach, aber von schwer oder leicht ist nicht die Rede.
Der Weg von Baro nach Sotres.
Bei strahlendem Sonnenschein wurde ich über gekennzeichnete Wege zur PR 22 geführt Wanderwege, die die ganzen Picos durchziehen. Dieser ließ mich bis fast von 400 m auf 1500 m gehen. Der Weg führte durch kleine "Ortschaften" ,  die auf 700 m lagen.  Hin und wieder gab es ein paar bellende Hunde.  Aber ich hatte meine Stöcke dabei, die für einen respektablen Abstand sorgten. Ich zog über verschiedene große Weiden, auf denen Rindficher und Schafe wendeten. Sie machten gerne Platz für mich. Nach erreichen eines Passes taten sich neue Berge und Täler auf. Kurz vor erreichen des höchsten Punktes musste ich meine Regensachen anziehen, da sich verschiedene Wolken zusammen gezogen hatten und nun ihr Ergebnis zur Erde fallen ließen. Das Ganze war aber nur von kurzer Dauer, da die Wolken vom Wind in eine andere Richtung getrieben wurden.

Wenig später mündete der PR 22 in den PR 202, die Route der Reconquista, der Fluchtweg,  den die Mauren im 8. Jahrhundert nahmen, als sie von Pelayo eine Niederlage erhielten, die zur Gründung des Königreich Asturien führte. Der Weg führt ein wenig abwärts und mündet in dem riesigen Hochtal Aliva auf 1300 m. Herrliche Ausblicke auf die Berge rechts und links. Fast hat man das Gefühl, auf einem riesigen Teppich zu laufen. Kleine blaue Blümchen, um schnell zu blühen, haben sie auf den Stiel verzichtet. Das Tal endet mit einer Kapelle zu Ehren der Mutter Gottes.
Nun geht es 8 km, auf mehr oder weniger große Felsbrocken hinunter. Immer mehr Wolken ziehen sich zusammen. Nun ein verlassenes Dorf. Sehr hinfällig. Die Wolken sind so tief und es ist nebelig und nass. Noch etwa 3 km bis Sotres. Ohne Regensachen geht es nicht. In der Herberge lerne ich 2 Mädels aus Barcelona kennen, eine spricht fließend deutsch. Das ist gut. So bekomme ich heraus, wo ich Brot kaufen kann. Aufgrund des Nebels war meine Stimmung ganz schön im Keller.

Von Sotres nach Bulnes
Man kann es sich kaum vorstellen, am anderen Morgen hatten wir einen blauen Himmel. Mein Weg führte mich über einen Pass und dort waren sie wieder, die Wolken. Während die meisten Mitwanderer den Weg zum Kletterer Urriellu  mit über 2500 m führte, führte die Route der Reconquista auf der anderen Seite des Tales an ihm vorbei. Inzwischen hatten sich so viele Wolken angesammelt, so dass ich den Kletterberg nur, in Abschnitten sehen konnte. Auch eine längere Pause im Gras konnte ihn nicht bewegen, sich in seiner Schönheit zu zeigen; schade, aber übernachten wollte ich hier auch nicht. Durch immer enger werdende Pfade und über Felsen führte der Weg auf 900 m nach Bulnes, der Ort, der erst vor wenigen Jahren mit der Außenwelt durch eine Zahnradbahn, die durch den Felsen fährt, verbunden wurde.
Es war für die Nacht eine einfache Herberge. Um 16 Uhr läuten die Glocken in der kleinen Kapelle.  Es wurde ein Beerdigungsamt gefeiert mit anschließender Urnen Beisetzung. 2 Schaufel Sand drüber und das Loch war zu. Ich ging früh schlafen, denn morgen standen 22 km auf dem Programm. Hier unten herrschte ein reges Treiben, denn es war sehr warm.

Von Bulnes zu den Seen von Convadonga
Wir hatten fast Vollmond und ich hatte meine Jacke angezogen.  Einige Bergspitzen wurden bereits von der Sonne angestrahlt, als ich um 7.30 aus dem Ort zog. Der Weg führte durch die Tejo-Schlucht bis zum Fluß Cares um dann in die Schlucht des Cares zu führen. Der Weg klebte teilweise an den Felsen. Im Tal ging ich nicht nach Poncebose,sondern auf die Rute del Cares , wo sich die Route der Reconquista fortsetzt.
11 km wird der Weg auf etwa 400 m gehalten.  Hier herrscht reger Tourismus.
In  Culiembru, wo die Touristen weiter gehen, geht für mich die PR 202 rechts in den Berg, wo ein sehr steiler Abstieg auf dem schmalen , manchmal kaum erkennbaren Pfad beginnt. Auf 950 m habe ich das verlassene Dorf Oston erreicht. Ein toller Ort mit Blick in alle Himmelsrichtungen. Auf riesigen Wiesen ist der Weg nicht immer klar, aber es geht immer in die gleiche Richtung. Mit meinem Navigation kann ich immer wieder korrigieren. Schließlich habeich den Pass de Xerrabuena mit 1420 m erreicht. Manchmal verliereich den Weg. Aber mit Hilfe des Navis findeich zurück oder entscheidemich anders zu gehen. Es ist ohnehin egal, ich kann sowieso keinen fragen. Es erfordert ein wenig Mut zu einer Entscheidung, denn schließlich will man hier heraus. Nach dem ich aus der
 vFelsenlandschaft heraus bin, wird es wieder übersichtlicher und ich finde auch Wegweiser.  Es geht am Ercina-See und dann weiter an Enol, wo am anderen Ende das Refugio Vega de Enol ist, was ich nach 11 Stunden erreiche.  Völlig platt und ausgelaucht.
Sagenhafte Erlebnisse , die sich tief in mein Innerste eingeprägt haben.

Ihr Lieben, morgen gibt es den Abschluss aus den Picos.

Liebe Grüße Euer
Herbert

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